Pädagogische Schwerpunkte
Was heißt offen und behütet für uns?
Wir arbeiten während eines Tagesablaufes geschlossen und offen, altershomogen und altersheterogen zugleich. Die jüngeren Kinder (ca. 1- bis ca. 3-jährige Kinder, Rosa und Rot) werden teiloffen im Kleinen Haus betreut. Mit den älteren Kindern im Großen Haus arbeiten wir ebenfalls teiloffen (ca. 3-Jährige bis Schuleintritt, Grün, Gelb, Blau).
Je kleiner Kinder sind, desto bedeutender sind alltägliche Rituale. Wiederkehrende Rituale geben Vertrautheit, Sicherheit und Struktur im Tagesablauf. Rituale sind immer wiederkehrende Handlungsabläufe, an denen sich die Kinder orientieren können und ihnen die Übergänge erleichtern. Diese geben ihnen sowohl Sicherheit und Vertrautheit, da die Rituale jeden Tag gleich sind und so einen sicheren Rahmen bieten. Eine Vielzahl an Ritualen haben wir in unserem Tagesablauf etabliert. Während der Glitzerstunde, dem Mittagessen sowie der Ruhe- bzw. Schlafzeiten begegnen die Kinder täglich ihren Bezugserzieher/innen mit der stets gleichen Kindergruppe in stets dem gleichen Gruppenraum. Die Kinder verbringen im Laufe der Kita-Zeit also drei bis vier Jahre in einer Gruppe mit den Kindern, mit denen sie später zur Schule gehen werden. Diese Zeit dient der Verwurzelung, um sich geborgen, zugehörig und behütet fühlen zu können.
Zu allen anderen Zeiten mischen sich die Altersgruppen miteinander. Die Kinder wählen die Spielpartner, die Erzieher/innen und Erzieher, den Spielbereich und das Spiel selbst. Dies stellt hohe Anforderungen an die Eigeninitiative der Kinder. Sie haben so die Möglichkeit, in hohem Maße ihr Tun selbst zu bestimmen, sich so zu entwickeln, wie es ihnen guttut, wie es für sie richtig ist. Das pädagogische Personal unterstützt die Kinder, indem es als Ansprechpartner erreichbar ist.
Zusätzlich zu unserem Schwerpunkt „offen und behütet“ ist es uns wichtig ihnen auf unsere Homepage weitere Schwerpunkte unserer Arbeit zu nenne, um Ihnen einen kleinen Einblick in unsere pädagogische Arbeit zu geben.
Wir sehen die Kinder als eigenständige und individuelle Persönlichkeiten.
Für uns sind kindliche Partizipation, situationsorientiertes Arbeiten, Sprachentwicklungsförderung und das Angebot vielfältiger Bewegungsmöglichkeiten selbstverständlich.
Besondere Schwerpunkte unserer Arbeit
Funktionsräume
Sowohl im Kleinen Haus als auch im Großen Haus bieten wir Funktionsräume bzw. Funktionsbereiche für Ihre Kinder an, damit sie sich die Welt aneignen können. Anregende Räume und Materialien bieten Unterstützung zur Selbstbildung. Funktionsräume sind Bildungsräume, in denen ausschließlich ein Thema durch vielfältige Materialien angeboten wird. Je nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder werden die Materialien ergänzt, angepasst oder ausgetauscht. Funktionsräume, wie das Spielezimmer, der Bauraum, die Kinderwerkstatt, das Außengelände, der Schlafraum, die Holzwerkstatt, die Toilette und der Flur stehen den Kindern täglich zur Verfügung. Die Bibliothek, die Turnhalle und das Naturentdeckerhaus werden nach Bedarf genutzt.
Die Kinder haben in der Freispielphase die Möglichkeit, selbst Spielort, Spielpartner, Spielinhalt und Spieldauer zu bestimmen. Durch die Freiheit, eigenen Interessen nachgehen zu können, lernen die Kinder, sich selbst zu organisieren. Aufgrund der Auswahlmöglichkeiten der Spielpartner und Räume entstehen weniger Konflikte untereinander. Wir als pädagogische Fachkräfte setzen in diesen Räumen Impulse, bieten uns an als Spielpartner, greifen Interessen der Kinder auf und unterstützen da, wo Hilfe gebraucht wird.
Frühpädagogik
Die Betreuung der Kinder unter drei Jahren wurde im Laufe der Jahre zu unserem Steckenpferd. Wir betreuen U3-Kinder bereits seit 2002. Damals betrug die Zahl der Kinder zunächst drei – heute ist sie um ein Vielfaches angestiegen. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, bei den jüngeren Kindern einen Tagesablauf zu gestalten, der an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder anknüpft und eine vertrauen- und beziehungsvolle Grundlage für einen gelungenen Beziehungsaufbau bietet.
Naturpädagogik
Wir bieten unseren Kindern viel Raum und Zeit für das Spielen in der Natur. Die Kinder dürfen die Elemente Erde, Wasser und Luft hautnah erleben. Sie erhalten viel Freispielzeit, um sich gruppenübergreifend im naturnahem Außengelände zu treffen, zu konstruieren und mit verschiedensten Naturmaterialien zu interagieren. Unsere Natur bietet uns vielfältige Beschäftigungsfelder. Um den Kindern die Möglichkeit zu bieten, die Natur noch intensiver kennenzulernen, haben wir die Naturentdecker ins Leben gerufen. Dieses Angebot richtet sich auf freiwillige Basis an die Kinder und findet regelmäßig in Kleigruppen statt.
Musikpädagogik
Bei den „Singzwergen“ geht es vor allem darum zu singen, zu musizieren und Rhythmus zu erfahren. Ungezwungen und mit Spaß werden verschiedene Lieder gesungen, mit Musikinstrumenten begleitet und der eigene wird Körper als Musikinstrument entdeckt. Bei kleinen Festivitäten wie z. B. der Kerb treten die Singzwerge mit Liedern und z. T. einer Choreografie auf der Bühne auf. Dieses Angebot steht den Kindern regelmäßig zur freien Verfügung und ist von jedem Kind frei Wählbar.
Medienpädagogik
Medien sowie digitale Medien sind aus unserem heutigen Alltag kaum noch wegzudenken. So kommen auch schon die Kleinsten damit in Berührung. Auf was müssen wir unsere Kinder vorbereiten? Welche Kompetenzen müssen sich junge Menschen aneignen? Mit welchen pädagogischen Mitteln kann es gelingen, Kinder zu kritischen Experten und Expertinnen in einer Medienlandschaft zu erziehen, die wir Erwachsene fortwährend erweitern? Wie können Kinder wichtige Schlüsselkompetenzen erwerben, um im Jahr 2035 im Berufsleben zu bestehen? Sicher ist, dass durch rasante technologische Entwicklungen die Kinder von heute mit einer sich im Wandel befindenden Gesellschaft konfrontiert werden. Dieser gesellschaftliche Umbruch durchdringt nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens, sodass auch die Betreuung von Kleinstkindern mit entsprechenden pädagogischen Konzepten darauf reagieren muss. Es geht auf keinen Fall ums Konsumieren, sondern um einen produktiven, sinnvollen und kritischen Umgang. Wir möchten durch die Integration der Tablets die Anziehung, die diese Geräte auf viele Kinder ausüben, entzaubern. Die Kinder sollen sie als Werkzeuge, Hilfs- und Lernmittel erleben. Natürlich gibt es fürs Spielen und Lernen am Tablet bestimmte Regeln und Zeiten. Die Tablets werden mit anderen Kindern und den Erzieher/innen geteilt, es wird gewartet oder ganz auf die Nutzung verzichtet.
Digitale Medien sollen sinnvoll in den Kita-Alltag integriert und dabei pädagogisch begleitet werden. Die frühe spielerische Auseinandersetzung mit neuen Medien führt zur Entwicklung einer umfassenden Medienkompetenz. Integration von digitalen Medien in die pädagogische Arbeit im Kindergarten bedeutet nicht automatisch den Verzicht auf alle altbewährten Methoden. Vielmehr geht es darum, den Kindern die Vielfalt an verschiedenen Medien zu ermöglichen, die nötige Kompetenz zu vermitteln und somit Orientierung zu bieten.
Mit der vertrauten Technik von zu Hause und den geschulten Fachkräften können Kinder neben der erworbenen Bedienungskompetenz wichtige Aspekte der Medienpädagogik in der Kita erwerben und einen sicheren Umgang damit festigen wie z. B. kritisches Denken, Nutzungsdauer, sinnvolle Nutzung etc.
Laut der Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes RLP ist dies nicht nur richtig, sondern auch wichtig.
Tiergestützte Pädagogik
Lennox, unser Kita-Hund
Lennox ist ein Labrador-Rüde, der regelmäßig seinen Tierarzt besucht und dadurch immer geimpft und gesund ist. Die Kinder lernen den Umgang mit dem Hund kennen, verinnerlichen Regeln und lernen, sich an Absprachen zu halten. Unter dem Motto: „Wir lernen hündisch“ verstehen die Kinder immer besser, dass Hunde hauptsächlich über ihre Körpersprache kommunizieren. Die Kinder lernen die Signale des Hundes zu deuten, beobachten ihn und stellen ihr eigenes Verhalten darauf ein. Sie erlernen dadurch einen selbstsicheren Umgang mit Hunden. Sie verstehen dadurch besser, Hunde, die ihnen im Alltag begegnen, nicht als Kuscheltier zu sehen, sondern als fühlende Wesen, die eine eigene Persönlichkeit besitzen. Die pädagogische Zielsetzung ist dabei sehr vielfältig. Hunde haben einen positiven Effekt auf die Entwicklung von Motorik und Koordination, sie regen auch zu Aktivität und Interaktivität an und bieten unglaublich viele Sprachanlässe. Die Kinder lernen ihre Selbstwirksamkeit kennen, man bekommt mit der Hilfe von Lennox einen schnelleren Zugang in schwierigen Situationen zum Kind und die Kinder lassen sich von ihm sehr gerne trösten. Zudem beeinflusst ein Hund das Lern- und Gruppenklima äußerst positiv. Geduld, Zusammenhalt, Konzentrationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein werden trainiert. Schüchterne Kinder gehen mehr aus sich heraus und wilde Kinder werden ruhiger.
Andere Tiere
Tiere sind eine Bereicherung für unsere Kinder, so besuchen uns in unregelmäßigen Abständen z. B. Schildkröten, Kaninchen, Küken und Co. Über diese Besuche werden die Eltern per Aushang informiert.
Projektarbeit
Um den Interessen und Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, gibt es bei uns zusätzlich zu den Projekten während der Stammgruppenzeit, gruppenübergreifende Projekttage. Sie finden immer an zwei Tagen pro Woche statt. An diesen Tagen gibt es demnach keine Stammgruppenzeit. Die Partizipation der Kinder bei der Auswahl ihrer Projekte steht bei uns an oberster Stelle. Diese Projekte orientieren sich an den aktuellen Interessen und Wünschen der Kinder, welche beispielsweise durch Beobachtungen und Abfragen herausgefunden werden. Nachdem sich das Team auf Projekte geeinigt hat, führen wir geheime Wahlen durch, damit sich die Kinder möglichst an ihren eigenen Interessen orientieren. Hierbei dürfen die Kinder sich für eines der Projekte entscheiden. Die Ergebnisse werden an der Projektwand für alle sichtbar gemacht. So können sowohl die Kinder als auch die Eltern sehen, in welchem Projekt sich das jeweilige Kind befindet. Die Dauer der Projekte richtet sich nach dem anhaltenden Interesse und wird individuell gehalten. Sie können demnach von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten anhalten.
Portfolioarbeit
Jedes Kind gestaltet sich im Laufe seiner Kita-Zeit einen eigenen Portfolioordner. Darin befinden sich u. a. gemalte Bilder, Fotos von z. B. Geburtstagen, mit der Erzieherin/dem Erzieher entwickelte Lerngeschichten, u. v. m. Damit werden die Entwicklungsschritte der Kita-Zeit des Kindes dokumentiert. Dies dient als Arbeitsgrundlage für die Kita, bietet den Eltern einen interessanten Einblick in die Kita-Welt und ist eine wertvolle Erinnerung für das Kind nach der Kita-Zeit.
Vorschularbeit
Bereits mit dem ersten Schritt in die Kita beginnt die Vorschularbeit. Kinder sind von Geburt an kompetente Lerner und brauchen, um den Alltag in der Schule bewältigen zu können, u. a. soziale, emotionale, motorische und kognitive Fähigkeiten sowie eine positive Haltung zum Lernen. Lernen im Kindergarten heißt: Mit Experimentierfreude und Forscherdrang Fähigkeiten, Können und Wissen erweitern und die Welt entdecken wollen. Aufgabe der Pädagog/innen ist es, die Eigenaktivität des Kindes zu unterstützen, herauszufordern, zu fördern und forschendes Lernen in der Kita zu ermöglichen.
Unsere Kinder verbringen die gesamte Kita-Zeit in altersgleichen Stammgruppen. Dies ermöglicht uns, die Kinder über Jahre hinweg, gezielt für ihr Alter, in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Kooperation mit der Grundschule und den nachbarschaftlichen Kindertagesstätten erleichtert den Kindern den Eintritt in den Schulalltag. Besonders im letzten Kindergartenjahr finden gemeinsame Aktivitäten mit der Grundschule statt. Die Kinder lernen spielerisch die Räumlichkeiten der Schule, sowie die Lehrer und Lehrerinnen kennen.
Besondere Aktivitäten im letzten Kita-Jahr sind u. a. verschiedene Ausflüge, Verkehrserziehung, eine Übernachtung mit „Rausschmeißtag“usw.
Sexualfreundliche Erziehung
Sexualfreundliche Erziehung ist ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsbildung und im erzieherischen Alltag nicht auszuklammern, denn Kinder kommen als sexuelle Wesen zur Welt und somit auch in unser Haus. Der Umgang mit der körperlichen Neugierde von Kindern ist ein Baustein kindlicher Entwicklung. Kinder sind auf dem Weg, sich selbst zu entdecken, dazu gehört natürlich und ganz wesentlich der eigene Körper.
Im Kind entstehen Fragen:
- Wie fühle ich mich an?
- Wie sehe ich aus?
- Wie siehst du aus?
Dabei entdecken sie auch ihr Gegenüber.
Wir bieten den Kindern für ihre Neugierde und ihr Erkundungsverhalten eine vertrauensvolle Sprache. Wir geben unsere Werte und soziale Normen an die Kinder weiter. Die Akzeptanz von Grenzen, die Individualität und Intimität sind für uns maßgeblich wichtig.
An diesem Punkt möchten wir Sie auch gerne auf unser Schutzkonzept hinweisen. Dies liegt bei Interesse zum Einsehen in der Kita für Sie bereit